Luftpolsterumschlag Entsorgung

luftpolsterumschlag entsorgung

Ob ein Buch, eine DVD oder ein neues Handy: Mit dem Klick auf Bestellen landet schließlich wenige Tage später das begehrte Objekt im Briefkasten: Sicher verpackt in einer Luftpolstertasche. Nachdem das Produkt ausgepackt und bestaunt wurde, bleibt immer noch die Versandverpackung. Und damit auch die Frage, wie man diesen Verpackungsmix von Papier und Plastik am besten entsorgt – oder am besten wieder verwendet.

Die steigende Beliebtheit der Luftpolstertaschen

Luftpolsterumschläge sind ein Einwegprodukt, lassen sich oft nur schlecht voneinander trennen und sind deshalb ein problematischer Fall fürs Recycling – und doch so wichtig und beliebt, dass es in den USA sogar einen Feiertag für sie gibt: Versandtaschen mit einer Polsterschicht aus Luft.

Sie sollen sensibles Transportgut vor den manchmal rauen Bedingen schützen, die sie von ihrem Herstellungsort bis zum Endverbraucher erdulden müssen. Doch wohin mit dem Umschlag, sobald die Ware ausgepackt ist? Oft lässt sich ersteres mehrfach verwenden; also einfach aufheben, einen neuen Adressaufkleber darauf und das Fotoalbum für die Oma sicher eingepackt weiter verschicken.

Trennung – Gelbe Tonne & Altpapier

Sobald die Lebensdauer aber doch überstrapaziert ist und der Luftpolsterumschlag sich allmählich aufzulösen beginnt, lässt sich die Luftpolsterfolie oft gut von dem Papierumschlag trennen. Dies bedeutet zwar ein wenig Aufwand, aber durch die gesonderte Entsorgung des Kunststoffs in die Gelbe Tonne und des Umschlags in das Altpapier wird das Recycling und somit ein geschlossener Rohstoffkreislauf möglich gemacht.

Von Gelber Tonne zu Restmüll

Zugegeben, das Lösen der Luftpolsterfolie von ihrem Umschlag ist manchmal schwierig und vielleicht sogar unmöglich, da immer entweder am Papier oder am Plastik kleine Fetzen des jeweils anderen Stoffs hängen bleiben. In diesem Fall, oder wer sich unsicher ist, ist es ratsam, das betreffende Teil in den Restmüll zu entsorgen.

Zum Befüllen der Gelben Tonne gelten nämlich auch spezielle Bestimmungen, die, wenn nicht eingehalten, dazu führen können, dass der Müll nicht mitgenommen wird oder gar Bußgelder verhängt werden. Auch Kunststoffreste haben nichts im Papiermüll verloren und behindern den Recyclingprozess mehr, als dass man etwas Sinnvolles dazu beiträgt.

Erhält man besonders viele Versandtaschen und möchte sich nicht diese oft fummelige Arbeit machen, können diese auch Restmüll entsorgt werden; sie werden dann der Verbrennung zugeführt.

Aber auch, wenn man auf der Innenseite von den Papierumschlägen noch eine Folienschicht vorfindet, gehören diese in den Restmüll, denn sie können nicht recycelt werden.

Luftpolsterkissen Entsorgung

Luftpolsterkissen sollen den Platz um sperrige Gegenstände in großen Kartons füllen, damit Produkte unterwegs vor zu argem Herumrutschen und Durchschütteln bewahrt werden. Auch Hohlräume in nicht passenden Umverpackungen können damit geschlossen werden.

Die großen Luftpolsterkissen machen es einem im Gegensatz zum Luftpolsterumschlag leicht: Sie wandern einfach in den gelben Sack (eine Wiederverwendung vom Endverbraucher ist hier leider unwahrscheinlich). Sie können gut recycelt werden und sind oft nur aus sehr dünner, aber sehr stabiler Folie.

Damit die Mülltonne nicht gleich randvoll ist, macht es übrigens Sinn, die Luftkammern vorher aufzuschneiden oder zum Platzen zu bringen – womit man Kindern eine große Freude macht.

Plastikverschmutzung

Luftpolsterfolie besteht aus Plastik – in Zeiten gravierender Umweltverschmutzung, Belastung durch Mikroplastik und der Ausbeutung von Ressourcen (Stichwort Erdöl) ein bedenkliches Konzept. Wer also das nächste Mal ein Buch bestellt und mal wieder vor der Aufgabe steht, den Kunststoff vom Papier zu trennen und dem Wertstoffkreislauf zuzuführen, fragt sich zu Recht, ob es nicht auch anders geht.

Ist Papier besser als Plastik?

Diese Frage würden die Meisten intuitiv mit Ja beantworten, doch die Lage ist nicht so einfach, wie es scheint. Vor allem bei Frischpapier werden viele Ressourcen in Form von Holz benötigt, außerdem werden viele chemische Zusätze benötigt, um die Holzfasern so zu bearbeiten. Dass am Ende das Produkt entsteht, das man sich vorstellt.

Nachhaltige Alternativen für Luftpolsterversandtaschen und Luftpolsterkissen

Es gibt auf dem Markt durchaus nachhaltige Produkte, die unsere Umwelt ein bisschen sauberer machen. Hier ein paar Vorschläge:

– Luftpolster aus Papier: Mittlerweile sind von innovativen Unternehmen wie BioBiene, Versandtaschen statt mit Plastik, mit Recyclingpapier-Polster ausgestattet. Auch gibt es eine Bio-Luftpolsterfolie, die mit einer Siegelschicht aus Kartoffelstärke luftundurchlässig gemacht werden.

– Kartontaschen: Statt Luftpolstertaschen können Verpackungen aus festem, stabilen Karton verwendet werden. Auch Wellpapp- oder Vollpapp-Versandtaschen sind eine Option, wobei hier kein Luftpolster existiert.

– Verpackungschips aus Maisstärke: Anstelle von Füllmaterial in Form von Luftpolsterkissen können auch diese biologisch abbaubaren Verpackungschips auf Basis von Maisstärke eingesetzt werden.

– Zeitungspapier: Das Simpelste unter den Füllmaterialien. Wer sowieso jeden Tag seine Zeitung in der Papiertonne entsorgt, kann diese genauso gut auch zum Verpacken und Füllen von Lücken verwenden.

– Formteile aus Pappe: Dieselben Formen, die es aus Styropor gibt, werden auch aus Pappe hergestellt. Doch Papier bzw. Pappe ist nicht automatisch besser als Kunststoff. Außerdem sind sie nicht so stabil.

– Biomasse Styropor: Elektrogeräte werden zumeist in Formteile aus Styropor verpackt, um sie vor Schäden zu schützen. Es wäre ja auch zu ärgerlich, einen kaputten Fernseher auszupacken, und auch nicht im Sinne der Nachhaltigkeit. Trotzdem ist herkömmliches Styropor problematisch, da es ebenfalls aus Erdöl hergestellt wird. Deshalb gibt es Alternativen wie Biomasse Styropor, bei dem die erforderlichen fossilen Ressourcen zu 100 % durch nachwachsenden Rohstoffen ersetzt werden.