- Klaus Vogt
- September 24, 2019
Was ist FSC?

Was ist FSC?
FSC (Forest Stewardship Council) ist ein unabhängiges Zertifizierungssystem für Holz- und Papierprodukte, das inzwischen weltweit für einen fairen, verantwortungsvollen Umgang mit Mensch und Natur steht. Immer mehr Produkte tragen eines der insgesamt drei FSC-Kennzeichen und sorgen für Vertrauen und Transparenz in den verschiedensten Branchen.
Neben „FSC Recycling“ und „FSC 100%“ ist das mit Abstand am häufigsten verwendete Kennzeichen das FSC-Mix-Kennzeichen. Es tritt für die Aufnahme von FSC-zertifiziertem Holz in industrielle Prozesse ein – auch in Regionen mit lediglich kleinen FSC-zertifizierten Flächen. Auf diese Weise ist die Holzindustrie in der Lage, auch dort, wo es nur wenige FSC-zertifizierte Waldgebiete gibt, Produkte mit FSC-Zertifizierung herzustellen.
FSC Mix zertifiziert jedoch nicht nur die Art der Waldbewirtschaftung. Stattdessen wird die gesamte Lieferkette der Holzbeschaffung – vom zertifizierten Wald bis zum zertifizierten Produkt – auf den Prüfstand gestellt. Damit soll erreicht werden, dass verantwortungsvoll erwirtschaftetes Holz (Controlled Wood) auch Eingang in die Herstellung von Industrieprodukten wie Möbeln und Papier findet. Verbraucher haben so die Möglichkeit, sich informiert und bewusst für entsprechend gekennzeichnete Produkte zu entscheiden. Außerdem will man die Verwendung von Recyclingmaterialien unterstützen und damit Strukturen der Kreislaufwirtschaft voranbringen. Letztendlich ist das übergeordnete Ziel, Wälder und Ökosysteme weltweit zu entlasten.
Was ist eine FSC Zertifizierung?
In den letzten Jahren hat das Thema Umweltschutz massiv an Bedeutung gewonnen. Dieses allgemeine Ziel kann durch verschiedene Maßnahmen verfolgt werden: durch die Reduzierung von Plastikmüll, durch Verzicht auf fossile Brennstoffe – und die Verwendung von nachhaltigen Rohstoffen. In der Regel haben Unternehmen und Verbraucher jedoch wenig bis gar keine Möglichkeiten, diese Nachhaltigkeit zu überprüfen und zu vergleichen. Aus diesem Grund haben sich auf vielen Gebieten spezielle Gütesiegel etabliert, die eine bessere Vergleichbarkeit ermöglichen sollen. In Bezug auf Waldprodukte wie in erster Linie Holz hat sich dabei eine Zertifizierung durchgesetzt: FSC.
Wofür steht die Bezeichnung „FSC“?
Die Abkürzung steht für „Forest Stewardship Council“. Dahinter steht eine internationale Organisation, die 1993 gegründet wurde. Diese Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, nachhaltige Forstwirtschaft zu zertifizieren. Dafür wurden zehn Leitlinien aufgestellt, die weltweit einheitlich gültig sind und überall eingehalten werden müssen. Inhalt dieser Prinzipien sind nicht nur wirtschaftliche Gesichtspunkte, sondern auch eine Prüfung der sozialen Verträglichkeit verschiedener Projekte. So werden beispielsweise die Arbeitsverhältnisse über die gesamte Produktionskette hinweg unter die Lupe genommen. Ebenso wird von landwirtschaftlichen Betrieben gefordert, auf die Rechte indigener Völker Rücksicht zu nehmen. Auch der Erhalt der Biodiversität ist ein wichtiges Kriterium.
Welche Aufgaben hat der Forest Stewardship Council?
Die Organisation prüft bei der Zertifizierung den gesamten Verarbeitungsprozess – vom ersten forstwirtschaftlichen Betrieb bis hin zur letzten Veredelung. FSC-zertifizierte Wälder und Plantagen müssen nachhaltig bewirtschaftet werden. „Nachhaltigkeit“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass in diesen Wäldern nicht mehr Holz gefällt werden darf, als der Wald „aus eigener Kraft“ wiederherstellen kann. Insgesamt bemüht sich die Organisation um eine hohe Transparenz. Sämtliche Betriebe, die das FSC-Label erhalten, werden regelmäßig von unabhängigen Gutachtern besucht und auf die Einhaltung der Auflagen kontrolliert. Die Ergebnisse der Kontrollen werden darüber hinaus veröffentlicht.
Weitere Zertifikate
Neben dem FSC-Label gibt es für Verpackungen noch weitere Zertifikate, die Händler erwerben können. Vorab sei jedoch erwähnt, dass FSC das mit Abstand bekannteste und – trotz einiger Schwächen – international anerkannteste Label. Ein weiteres beliebtes Zertifikat ist PEFC („Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes“). Auch bei dieser Auszeichnung geht es um Nachhaltigkeit in Bezug auf die Bewirtschaftung von Forstwirtschaft. Besonders für Besitzer von kleineren Wäldern bietet sich dieses Label an, da es einen regionalen Ansatz verfolgt. Zudem sind viele der geforderten Kriterien auf den mitteleuropäischen Forstbetrieb angepasst.
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